Nach der Ausfallsaison 2006 – 2007 beginnt nun wieder die Eiszeit in Aschaffenburg. Für den 1. Aschaffenburger Eissportverein fast ein Neuanfang, viele Aktive haben sich dem Eishockeysport abgewandt oder sind zu benachbarten Vereinen gewechselt. So kann der Verein keine eigenen Mannschaften in den Punktspielbetrieb schicken, ist aber auf der Suche nach einem geeigneten Kooperationspartner fündig geworden: neben dem Training in Aschaffenburg können die AEV Spieler auch die nötige Spielpraxis bei der TSG Darmstadt sammeln.
Aus den alten Rivalen sind Partner geworden: nicht zum ersten Mal, gab es doch schon früher Spielgemeinschaften mit den Hessen, aber bisher noch nicht in dieser Form. Erstmals werden auch neben den Kindern und Jugendlichen auch Erwachsene gemeinsam mit den Darmstädtern auf Puckjagd gehen: „Die Kooperation ist ein guter Schritt für beide Vereine“ so die einhellige Meinung der beiden Vorstände. Beide Clubs sind gleichberechtigt und unterstützen sich gegenseitig im Trainings- und Spielbetrieb.
Auch Ligaspiele werden in der Aschaffenburger Eissporthalle ausgetragen, zunächst hat man 4 Nachwuchsspielzeiten vorreserviert und man plant zudem mit 3 – 4 Spielen einer Herrenmannschaft.
Ab Mitte Oktober nimmt der Verein den eigenen Trainingsbetrieb wieder auf, Werbeaktionen um Kinder und Jugendliche für den rasanten Sport zu gewinnen, werden derzeit vorbereitet.
Auch neu ist eine Eislaufschule, die der AEV gemeinsam mit der Volkshochschule und der für die Eissporthalle zuständigen ABE (Aschaffenburger Bäder- und Eissporthallen GmbH) durchführen wird. So sollen sowohl Kinder und Jugendlichen aber auch Erwachsene die Möglichkeit bekommen, das Eislaufen unter qualifizierter Anleitung zu erlernen.
Neu an Bord ist auch der neue Sportdirektor des AEV, Stefan Himmler. Der 36-jährige ist allerdings kein Unbekannter, schnürte er in den 90ern erfolgreich die Schlittschuhe für die damalige Eishockeyabteilung des WSV Aschaffenburg und war auch für die ersten Erfolge in der Nachwuchsarbeit als Cheftrainer verantwortlich. Der ehemalige Torwart wechselte nach dem verletzungsbedingten Karriere Ende vom Eis hinter die Bande. So war er als Trainer bei namenhaften Vereinen im In- und Ausland beschäftigt: Augsburg, Bietigheim, Schwenningen, Bristol und Cardiff waren die Karrierestationen, bei denen er auch einige Erfolge und Titel aufweisen kann. Mit den Cardiff Devils stand Himmler unlängst im Playoff Semifinale der britischen EIHL (höchste Profiliga, ähnlich der DEL), eine völlig neue Erfahrung für den bis dahin vorrangig im Nachwuchs eingesetzten Coach.
Von Himmler erwartet AEV Vorstand Martina Richmond neue Impulse in der Nachwuchsausbildung und im Wiederaufbau des Vereins. „Wir verfolgen kurz-, mittel- und langfristige Ziele“ so Himmler, so ist unter Anderem geplant innerhalb der nächsten 2 Spielzeiten wieder eine eigene 1. Mannschaft im Ligabetrieb zu etablieren, und auch im Nachwuchs soll in dieser Zeit viel passieren: „Wir wollen, dass Eishockey in Aschaffenburg wieder ein Thema wird. Kinder und Jugendliche sind unsere Zielgruppe.“
So wird der neue Sportdirektor auch das Training des AEV Nachwuchses selber organisieren und mit den bisherigen Übungsleitern durchführen. Doch auch im Herrenbereich will Himmler aktiv werden.
Alle Gespräche mit Stadt, Verband und Aktiven laufen „sehr gut und sind durchweg positiv“. Der Neuaufbau ist eingeleitet.